Hinweise für die Wahl der richtigen Sitzbreite
Für viele Menschen ist die Sitzbreite das wichtigste Kriterien bei der Wahl eines Rollstuhls. Einige weitere Faktoren sind die Sitztiefe, die Sitzhöhe, die Unterschenkellänge, die Höhe der Rückenlehne, der Sturz (Radsturz), der Schwerpunkt/die Handhabung, die Sitzstabilität, sowie die Nutzungsdauer und Art der Verwendung.
Die Voraussetzung zum optimalen Sitzen in einem Rollstuhl und der damit aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, ist ein richtig angepasster Rollstuhl, was teilweise mit komplexen Berechnungen, Vermessungen und Anpassungen durch einen Orthopädietechniker erfolgt. Mit unseren Hinweisen möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über zwei dieser Parameter geben. Zum Ausmessen eignet sich am besten ein gewöhnlicher Zollstock oder ein Maßband.
Sitzbreite
Die Sitzbreite ist entscheidend für die Gesamtbreite des Rollstuhls. Zwischen Sitz- und Gesamtbreite eines normalen Faltrollstuhles liegen in der Regel zwischen 19 – 21 cm. Um so breiter ein Rollstuhl ist, desto schwieriger kann das Durchfahren von Engstellen wie zum Beispiel Badzimmertüren oder Schlafzimmern werden.
Am Nutzer oder Patienten messen Sie die Sitzbreite in dem Sie mit dem Zollstock vor dem Bauch von einer Außenseite des Oberschenkels/Beckens zur anderen Außenseite des Oberschenkels/Beckens messen. Die Oberschenkel sollten dabei normal an einander anliegen. Im Idealfall sollten zwischen Oberschenkel und Seitenteil jeweils ein bis zwei Zentimter Platz sein.
Bitte beachten Sie das die Gesamtbreite auch abhängig sein kann von der Art des Rahmens (faltbar oder starr), dem Abstand der Greifreifen zum Rad (eng oder weit), sowie dem Sturz der Antriebsräder. Diese Besonderheiten finden Sie vorwiegend bei Aktiv-, Adaptiv- und Starrrahmenrollstühlen.
Sitztiefe
Die Sitztiefe messen Sie bei aufrechter Sitzhaltung von ca 90 Grad vom Rücken bis zur Kniekehle des Nutzers. Von dieser Zahl ziehen Sie 4 – 6 Zentimeter ab. Bei vielen Falt- und Aktivrollstühlen lässt sich mittlerweile die Sitztiefe um ein paar Zentimeter verstellen mittels Klettverschluss.
Eine zu kurze Sitztiefe führt dazu das die Oberschenkel zu wenig Führung und Auflage haben und das dadurch der Druck des Körpers nicht optimal verteilt wird, was zu einem Dekubitus führen kann. Eine zu lange Sitztiefe führt oft zu einer schlechten Sitzhaltung. Hinzu kommt das die vordere Kante der Sitzbespannung an der Kniekehle oder die Unterschenkel stößt und somit die Durchblutung der Beine beeinflusst.